Mit der App durch die Themenwege - im Kaunertal werden Kinder auch digital durch die Natur begleitet.
Mit der App durch die Themenwege - im Kaunertal werden Kinder auch digital durch die Natur begleitet. Die Bewegung kommt deswegen aber nicht zu kurz.
KAUNERTAL.Mit dem Smartphone auf den Berg? Das muss ja nun wirklich nicht sein. Aber warum eigentlich? Immerhin kann man ja auch eine Menge lernen dank des Handys. Im Kaunertal führt jetzt eine App über vier neue Themenwege - auf dem Sommerberg Fendels und entlang der Kaunertaler Gletscherstraße. Viele spannende Erkenntnisse beschert einem die App. Bewegung und Naturerlebnis kommen dabei trotzdem nicht zu kurz.
Wenigstens im Urlaub mal das Handy weglegen? Muss gar nicht sein. Im Gegenteil. Im Kaunertal hilft das Smartphone jetzt dabei, mehr über die Gegend, die Natur und das Verhalten von Tieren zu lernen. Hoch über dem Inntal auf dem Sattelboden oberhalb des Bergdorfs Fendels gibt es seit dieser Saison neue, spannende Themenwege, die nicht nur für Kinder und Jugendliche spannend sind. Auch Erwachsene können dabei noch viel dazu lernen.
Eulen suchen und den vergessenen Turm aufspüren
Rund um die Bergstation auf dem Sattelboden gibt es zwei Themenwanderwege, die sich vor allem für Kinder eignen. „Der vergessene Turm“ heißt das Motto auf dem ersten Weg. Um den vergessenen Turm aufspüren zu können und zu erfahren, was es mit diesem Turm überhaupt auf sich hat, muss man sich im Restaurant Sattelklause, das den Gästen Free-WLAN bietet, oder schon vorab zu Hause die Locandy-App runterladen. Dann einfach das Spiel mittels Sucheingabe oder QR-Code-Scannung auswählen und schon kann es losgehen.
An unterschiedlichen Stellen des Rundwanderwegs stellt die App Fragen oder gibt entscheidende Hinweise für die Lösung von Aufgaben, die am Wegesrand gestellt werden. Wo steht er denn nun, der vergessene Turm von Fendels? Einfach den QR-Code, der am Baum hängt, scannen und sich von der App schlaue Tipps geben lassen. Manchmal muss man ein paar Schritte mehr gehen, sich bücken, umdrehen und wenden, bis die Lösung klar wird und man den letzten Hinweis gefunden hat. Bewegung und koordinative Fähigkeiten kommen also nicht nur nicht zu kurz, sondern werden sogar gefördert.
Hotelzimmer für Marienkäfer
Ähnliches gilt für den „Walk of Science“. Hier leiten mittels App der bekannte Naturwissenschaftler Charles Darwin und sein Freund der Naturforscher Alexander von Humboldt durch die Flora und Fauna der Tiroler Bergwelt. Gemeinsam erklären sie, was es alles zu sehen gibt. So steht am Weg etwa ein Insektenhotel. Was ist das eigentlich und wofür ist es gut? Darwin und von Humboldt erklären via App, was das Besondere an Insektenhotels ist und wie wichtig die kleinen Tiere für unser Ökosystem sind. Aber halt! Da fehlt ja noch ein Zimmer für den Marienkäfer. Bitte anbauen. Wie man das bewerkstelligt? Kein Problem: Charles Darwin erklärt, wo man die Baumaterialien findet und schickt die Kinder los. Ist der Auftrag erledigt, geht es weiter und Darwin und von Humboldt erzählen Geschichten über die Steinböcke, die in großen Rudeln im Kaunertal leben.
Entspannungstipps vom Mentaltrainer
Der dritte Weg auf dem Sommerberg Fendels heißt „Fluss der Gedanken“ und soll der Entspannung dienen. Der schmale Pfad oberhalb des Sattelbodens führt zu einer Plattform, von der aus man einen wunderschönen Blick über das Tal und zu den mächtigen, schneebedeckten Dreitausendern hat. Das Drehbuch für den interaktiven Energieweg stammt aus der Feder eines Mentaltrainers. In sieben Stationen wird der Gast durch die Natur geführt. An jeder dieser Stationen gibt die App die Tipps des Mentaltrainers wieder, weist auf besonders schöne Dinge hin und fordert zur aktiven Entspannung auf.
Informationen aus dem Ewigen Eis
Selbst ins Kaunertaler Gletschereis führt die Locandy-App. Entlang der Kaunertaler Gletscherstraße kann man dank ihrer Unterstützung lernen, bis wohin der Gletscher einmal reichte, was er beim Abschmelzen hinterlassen hat, was eine Moräne ist oder was es mit der Flaschenpost aus dem Eis auf sich hat. Auch die Besonderheiten entlang der 26 Kilometer langen hochalpinen Straße werden an 29 Stationen erläutert: die verschiedenen Vegetationsstufen, wie der Gepatsch-Stausee entstand und ob es im Schnapsloch tatsächlich Hochprozentiges gibt.
Mit Mountain-Carts den Berg hinunter
Wer nach all dem spielerischen Lernen in der Natur Lust auf eine rasante Abfahrt hat, kann sich an der Bergstation Fendels ein Mountain-Cart ausleihen. Dieses tiefergelegte Berg-Dreirad erinnert in seiner Form ein bisschen an eine Harley und kann alleine oder mit Sozius gefahren werden. Auf der 4,5 Kilometer langen Strecke ins Tal hinunter ist mit diesen Gefährten der Spaß garantiert.